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Franziska Winkler

Tilda die sensible Schönheit

Aktualisiert: 12. Jan. 2023

Die Besitzerin von Tilda lernte ich in der Grundausbildung bei NF Footstep kennen. Sie erzählte mir von ihrer Labrador-Hündin und wir kamen überein, dass sich Tilda sehr gut für die Fallstudie eignet.

Tilda ist eine Labrador-Mix-Hündin. Bei unserer ersten Begegnung, die bei ihr zu Hause stattfand, war sie mir gegenüber sehr zurückhaltend. Ich unterhielt mich mit der Besitzerin und Tilda suchte unerwartet Kontakt zu mir, indem sie ihren Kopf an meine Hand drückte. Vorsichtig begann ich sie zu streicheln. Sie legte sich auf den Rücken und liess es geschehen, dass ich sie überall berühren durfte.


Die Besitzerin berichtete mir, dass sie sich gegenüber Menschen und Hunden unsicher fühlt. Daher war es gut, mehr zu erfahren und erst einmal den Fragebogen auszufüllen. Sie berichtete mir, dass Tilda am mittleren Rücken und an den Pfoten berührungsempfindlich sei. Ebenfalls fühlt sich der Rücken sehr hart und verspannt an, wenn man sie streichelt. Diese Verspannungen zeigte sie mir im Augenblick aber nicht an.


Tilda sah uns ratlos an, wie wir uns im Wohnzimmer auf den Boden setzten. Dennoch kam sie zutraulich zu mir und ich konnte sie berühren und mit dem Stopper beginnen. Ich merkte sofort, dass die Muskulatur M. longissimus (langer Rückenstrecker) viel Spannung trägt. Ihre Atmung veränderte sich auch, von der leichter Atmung ging es zu schwerer Atmung über. Durch das Fühlen der Temperatur am Rücken vorne und hinten zeigte es sich, dass es im mittleren Rücken und hinteren Bereich warm war. Somit war klar, dass ich vorne zu arbeiten begann. Ich machte am Anfang die Grundgriffe für den Hals. Diese können helfen, den Kopf, Hals, Schulter und Vorderbeine ins Gleichgewicht zu bringen. Nach diesen Griffpaaren wurde ihre Atmung ruhiger und regelmässig. Schliesslich machte ich auf beiden Seiten den M. latissimus dorsi und beendete die Sitzung. Sie schüttelte sich, stand auf und setzte sich einige Schritte von uns entfernt, wieder hin. Sie schaute eine kurze Zeit ins Leere. Dann legte sie sich hin und schlief ein.


Zwei Wochen später erfolgte die zweite Sitzung. Sie kam dieses Mal sofort zu mir. Die Zurückhaltung mir gegenüber war weggefallen, aber sie wirkte müde.

Die Besitzerin erzählte mir, dass die Gärtner die ganze Zeit über da waren und dass es einen neuen Zaun im Garten gegeben hat. Das ist natürlich sehr aufregend für Tilda gewesen. Fröhlich konnte mir aber auch berichten, dass beim Tilda beim Spazierengehen viel wacher und agiler war als vor der ersten Sitzung.

Dieses Mal behandelte ich Tilda im oberen Stock, da die Gärtner unten am Arbeiten waren. Tilda sass zwischen mir und der Besitzerin. Als ich die unteren Stopper beendet hatte und mit den oberen Stopper weiterfuhr, schaute Tilda über die Schulter nach hinten um zu schauen was ich mache. Die Muskulatur entlang der Wirbelsäule M. longissimus zeigten noch eine gewisse Spannung, doch im Vergleich zur ersten Sitzung war es deutlich besser. Dies merkte auch die Besitzerin. Beim Temperatur fühlen, war nur der mittlere Rücken warm. Deshalb entschied ich mich, im hinteren Rücken zu arbeiten. Ich konnte beide Seiten behandeln. Es war spannend, da sie mit den Griffen mitging. Sie legte oder streckte das Bein so, wie es für mich ideal war, um die Griffe auszuführen. Das Tolle bei Tilda ist, sie entscheidet selber wann sie eine Pause will und wann es weitergehen soll. Nach der Sitzung drehte sie sich auf den Rücken und streckte sich.

Wir beschlossen, ihr wieder eine Pause von zwei Wochen zu geben.


8Bild Quelle: Pia Kuster Schweizerischer Schäferhund-Club


Beim letzten Treffen wirkte Tilda viel wacher und aufgeweckter als bei der letzten Sitzung. Auch die Besitzerin erzählte mir, dass Tilda Energie geladener sei und das Gefühl hat, sie brauche mehr Auslauf.

Als wir im Wohnzimmer Platz nahmen war Tilda noch hin und her gerissen ob sie zu uns kommen soll oder nicht. Wir liessen ihr die Zeit und sprachen über Wichtiges und Nebensächliches, so dass es trotzdem natürlich wirkte für Tilda. Schliesslich kam sie zu uns.

Ich wartete noch einen Moment bis ich mit der Sitzung begann. Als ich die Stopper beendet hatte, schüttelte sie sich durch und lief ein bisschen herum. Im M. longissimus war die Spannung noch vorhanden. Als sie zurückkam, legte sie sich längs vor mich hin. Es war spannend beim Temperatur fühlen. In allen drei Bereichen war sie gleich warm. Ich fand, dass ich ihr den mittleren Rücken für Wirbelsäulenenergie Aufbau guttun kann und die Spannung im Rücken ein bisschen mehr lockern könnte. Dies waren auch die einzigen Griffe die ich an dieser Sitzung durchführte. Sie beendete die Sitzung und legte sich von uns entfernt hin.


Ich durfte Tilda für den zweiten Teil meiner Arbeit nochmals behandeln. Es war ebenfalls spannend, vor allem weil Tilda beim Spaziergang nicht mehr alles frass, was sie unterwegs fand. Es freute mich, dass sie auch mit der Verdauung weniger Probleme hat. Die Besitzerin fand auch, dass durch die Zeit die nicht einfach war mit CBT, eine Unterstützung da war die ihr geholfen hat, den Stress besser zu verarbeiten.

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